Südafrikas Tierwelt ist bekannt für seine großen, wilden und gefährlichen Tiere. Einige von Afrikas tierischen Einwohnern sind jedoch richtig knuddelig. Die Pinguine von Boulders Beach nahe Simon’s Town sind ein Hit bei Touristen seit die Kolonie in der frühen 80ern gegründet wurde. Obwohl diese possierlichen Kreaturen oft laut sind und etwas unangenehm riechen, ist ihr Charme unwiderstehlich und so sind die Pinguine immer noch eine von Kapstadts Hauptattraktionen.

Die Brillenpinguine von Boulders Beach scheinen an einer gespaltenen Persönlichkeit zu leiden. An Land sind diese flugunfähigen Vögel auf ihren stummeligen Beinen recht unbeholfen und finden sich auf der Skala der photographischen Motive irgendwo zwischen Kitsch und romantisch, wenn sie miteinander kuscheln. Erst wenn die Pinguine ins Wasser von False Bay tauchen offenbart sich ihr wahres Element. Plötzlich verwandeln sich die tollpatschigen Vögel in schwarzweiße Torpedos – schnell genug um kleine Fische zu jagen und sogar dem weißen Hai zu entfliehen.

Besucher können entweder an Simon’s Town vorbeifahren und den Schildern zu Boulders Beach folgen oder sich die Zugfahrt entlang der Küste gönnen. Der Bahnhof in Simon’s Town ist etwa zwei Kilometer von der Pinguinkolonie entfernt. Am Parkplatz an der Ecke von Seaforth und Gay Road angekommen, merkt man schnell, dass dieser Touristenpfad schon gründlich ausgetreten wurde. Der Weg zum Eingang des Strandes und zum Besucherzentrum ist gesäumt mit afrikanischen Andenken aller Art und freundlichen Verkäufern. Hier gibt es von Postkarten bis hin zu geschnitzten Nilpferden alles zu kaufen.

Boulders Beach ist Teil des Table Mountain Nationalparks und ist daher gebührenpflichtig. Der Eintritt ist R40 für Erwachsene und R15 für Kinder und kommt dem Naturschutz zu Gute. Hinter der Eingangspforte wartet das Besucherzentrum mit allen interessanten Informationen zum Brillenpinguin und seinem Lebensraum. Hölzerne Wege führen hinab zum Strand, wo man so nahe an die Pinguine kommt, dass man sie fast berühren könnte. Doch Achtung: die niedlichen Vögel können beißen. Bitte stören sie die Pinguine nicht in ihrem natürlichen Verhalten. Zum Fotografieren gibt es jedoch reichlich Gelegenheit. Am aktivsten sind die Pinguine am frühen Morgen. Man wird nicht müde zuzuschauen wie die kleinen Vögel durchs Wasser schießen und plötzlich alle Anmut verlieren sobald sie einen Fuß aufs Land setzen.

Wer knausern will, kann das Besucherzentrum überspringen und weiter entlang der Kleintuin Road gehen. Der Asphalt weicht einem Holzweg durch einheimische Vegetation mit einigen Pinguinen hinter einem niedrigen Zaun. Der Weg führt schließlich zu einem Parkplatz, von dem man einen guten Ausblick über einen idyllischen Badestrand hat.

Am besten erlebt man die Pinguine jedoch in ihrem eigenen Element. Der oben erwähnte Badestrand liegt wenige Meter südlich der Pinguinkolonie und für ein kleines Eintrittsgeld kann man im natürlichen Umfeld der Pinguine schwimmen und sie mit etwas Glück sogar auf Tuchfüllung erleben. Eine Tour in einem Seekayak von Simon’s Town ist eine andere gute Möglichkeit nicht nur Pinguine, sondern auch Robben, Delphine und Wale zu sehen.

Besucherinformationen

Eintritt:

  • Erwachsene R40, Kinder R15

Öffnungszeiten:

Winter:

  • April – September 08:00 – 17:00

Sommer:

  • Dezember – Januar 07:00 – 19:30
  • Februar – März 08:00 – 18:30
  • Oktober – November 08:00 – 18:30

Bilder von Simon Cox